Hausstauballergie
Hausstauballergie – allergische Reaktion auf kleine Spinnentiere
Bei einer Hausstauballergie ist in der Regel nicht der Staub an sich das Problem, sondern die Allergene, die sich vor allem im Kot von Hausstaubmilben befinden und deren Partikel durch den Hausstaub verteilt werden. Medizinisch korrekt ist daher der Begriff Hausstaubmilbenallergie. Im Kot und Körper der kleinen Tierchen befinden sich Eiweiße, auf die Ihr Körper im Fall einer Hausstauballergie reagiert.
Die Spinnentiere sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen und nur ca. 0,1 Millimeter groß. Sie ernähren sich hauptsächlich von Hautschuppen. Es gibt keine Wohnung ohne Hausstaubmilben. Dies hat nichts mitmangelnder Hygiene zu tun. Beste Bedingungen finden Hausstaubmilben in Matratzen und auf Polstermöbeln und Teppichen. Vor allem die Matratze ist beliebt, da sie dort ausreichend Hautschuppen finden. Zudem benötigen sie Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit: Beides sondern Sie jede Nacht ab.
Die Milben leben zwar hauptsächlich in der Matratze und geben dort ihren Kot ab, werden jedoch mit dem Hausstaub in Ihrer Wohnung verteilt. Wenn Sie staubsaugen, putzen oder Kissen aufschütteln, wird Staub aufgewirbelt und die Partikel gelangen in die Raumluft. So können sie in Auge, Nase und die Atemwege gelangen. Im Falle einer Allergie stuft Ihr Immunsystem diese Substanzen als gefährlich ein und produziert Antikörper und es kommt zu einer allergischen Reaktion.
Die häufigsten Symptome bei Hausstauballergie
Es gibt viele Menschen, die an einer Hausstauballergie leiden, aber symptomfrei bleiben. Bei anderen kommt es zu:
- laufender oder verstopfter Nase
- Niesen
- Husten
- juckenden, tränenden, roten Augen
- pfeifenden Atemgeräusche, erschwertem Atmen
- Reaktionen auf der Haut: Juckreiz, Rötungen, Quaddelbildung
- Schlappheit und Müdigkeit
Die Symptome treten vermehrt nachts und morgens auf, da Sie als Allergie vor allem dann den Hausstaubmilben und deren Eiweißen im Bett ausgesetzt sind. Saugen oder Staubwischen können die Allergie ebenfalls auslösen, da die Allergene dann aufgewirbelt werden und in die Luft gelangen. Je mehr Milben sich in der Wohnung befinden, desto heftiger ist die Reaktion. Hausstauballergiker leiden häufig im Winter mehr als in den Sommermonaten, da die Milben zu dieser Jahreszeit absterben. Ihre Bestandteile trocknen aus und werden über die trockene Heizungsluft mit dem Hausstaub verteilt.
Eine langjährige Allergie kann zur Folge haben, dass Sie nicht nur nachts im Schlafzimmer Beschwerden haben, sondern diese auch an anderen Orten und zu anderen Zeiten auftreten. Zudem kann sich aus einer Hausstauballergie Asthma entwickeln und es kann zu Kreuzallergien kommen. Das heißt, dass Sie im Laufe der Zeit eine Allergie auf bestimmte Nahrungsmittel entwickeln, die ähnliche Eiweiße enthalten.
Ursachen einer Hausstauballergie und wie Sie einer Hausstauballergier vorbeugen
Bei einer Allergie reagiert Ihr Körper überempfindlich auf bestimmte Substanzen, die eigentlich harmlos und ungefährlich sind. Ihr Immunsystem bildet Antikörper. Bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen können bestimmte Stoffe freigesetzt werden, die dann eine allergische Reaktion auslösen.
Das Risiko, an einer Allergie zu erkranken, kann genetisch bedingt sein und von Umwelteinflüssen wie Luftverschmutzung oder Zigarettenrauch begünstigt werden. Kinder, die nur wenig mit Krankheitserregern in Kontakt kommen, neigen später eher zu Allergien.
Vorbeugen können Sie einer Allergie nicht. Im Fall einer Allergie sollten Sie jedoch immer den Kontakt mit dem Allergen vermeiden. Zwar lassen sich Hausstaubmilben nicht gänzlich aus dem Haus vertreiben, aber die Anzahl kann verringert werden.
So stellt Ihr Arzt die Diagnose Hausstauballergie
Wenn Sie vermuten, dass Sie an einer Hausstauballergie leiden, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Dieser kann einen Allergietest durchführen und so schauen, ob Ihre Vermutung stimmt. Zunächst befragt Ihr Arzt Sie zu welcher Tages- und Jahreszeit Symptome auftreten und untersucht Ihre Nase und hört Ihre Lunge ab.
Verdacht auf Hausstauballergie testen: Verschiedene Hausstauballergie-Tests
Pricktest: Der Pricktest wird bei Verdacht auf Hausstauballergie am häufigsten eingesetzt. Dabei werden verschiedene Allergene auf die Innenseite Ihres Unterarms getropft und die Haut leicht eingeritzt oder angestochen, damit die Testlösung in die Haut gelangen kann. Nach einigen Minuten schaut der Arzt, ob sich Quaddeln gebildet haben, Juckreiz oder Rötungen aufgetreten sind.
Bluttest: Mithilfe eines Bluttests lassen sich Antikörper in Ihrem Blut nachweisen. Ist der Wert bestimmter Antikörper erhöht, kann dies auf eine Hausstauballergie hinweisen.
Provokationstest: Während die ersten beiden Tests lediglich Aufschluss darüber geben, ob eine Allergiebereitschaft besteht, kann der Arzt mit einem Provokationstest feststellen, ob Hausstaubmilben bei Ihnen wirklich Symptome hervorrufen und eine allergische Reaktion auslösen. Dabei sprüht er eine Lösung mit Allergenen der Hausstaubmilben in Ihre Nase und schaut, wie Sie darauf reagieren.
Behandlung von Hausstauballergie: Wie sieht die Therapie bei Hausstauballergie aus?
Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Hausstauballergie diagnostiziert und Sie fragen sich, ‚Was tun bei einer Hausstauballergie? Als Erstes sollten Sie die Allergene weitestgehend aus Ihrem Haus verbannen. Sie werden Hausstaubmilben niemals vollständig aus Ihrer Wohnung vertreiben, aber Sie können Sie dennoch bekämpfen:
- Halten Sie Ihr Schlafzimmer möglichst kühl und trocken
- Lüften Sie regelmäßig oder benutzen Sie Luftreiniger
- Verbannen Sie Pflanzen aus dem Schlafzimmer
- Halten Sie Matratze und Bettzeug mit speziellen Schutzbezügen milbenfrei und waschen Sie ihr Bettzeug regelmäßig
- Meiden Sie Staubfänger
- Wischen und saugen Sie Ihren Boden regelmäßig
- Wischen Sie regelmäßig Staub
- Verzichten Sie auf Vorhänge
- Wählen Sie geschlossene Schränke statt offener Regale
Hyposensibilisierung hilft bei Hausstauballergie
Eine Hyposensibilisierung ist eine spezifische Immuntherapie, bei der Ihr Körper desensibilisiert wird. Regelmäßig wird Ihnen eine kleine Dosis des Allergens unter die Haut gespritzt wird (Subkutane Hyposensibilisierung oder subkutane Immuntherapie (SCIT)) oder als Tablette oder Tropfen (Sublinguale Hyposensibilisierung oder sublinguale Immuntherapie (SLIT)) eingenommen wird. Auf diese Weise wird Ihr Körper an die als gefährlich eingestufte Substanzen gewöhnt und er beginnt sie bei erfolgreicher Therapie zu tolerieren.
Medikamente bei Hausstauballergie: Symptome lindern
Bei einer Hausstauballergie können Sie Medikamente und Tabletten zur Linderung der Beschwerden einnehmen. Dazu zählen:
- Antihistaminika
- Kortisonhaltige Mittel (Glukokortikoide)
- Chromone (Mastzellstabilisatoren)
- Leukotrien-Antagonisten
- abschwellende Nasentropfen und -sprays
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Hausstauballergie
Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Hausstauballergie
Was kann man bei Hausstauballergie tun?
Gegen die Beschwerden einer Hausstauballergie helfen Tabletten und Nasensprays. Um die Beschwerden langfristig zu lindern, kann eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Zudem sollten Sie Hausstaubmilben bekämpfen und so weit wie möglich aus Ihrer Wohnung entfernen. Dazu sollten Sie regelmäßig putzen und auf Staubfänger verzichten.
Wann ist die Hausstauballergie am schlimmsten?
Vor allem nachts und morgens sind die Beschwerden einer Hausstauballergie besonders schlimm, da die Milben in Matratze und Bettzeug leben. Im Herbst und Winter sterben die Hausstaubmilben durch die trockene Heizungsluft ab und die Beschwerden nehmen zu.
Kann man eine Hausstauballergie heilen?
Eine Hyposensibilisierung kann dazu beitragen, dass die Symptome einer Hausstauballergie abnehmen und die Allergie sogar gänzlich verschwindet.
Was hilft gegen Hausstauballergie?
Zur Linderung der Beschwerden können Tabletten und Nasensprays helfen. Eine langfristige Linderung verspricht eine Hyposensibilisierung. Auf diesem Weg kann die Allergie sogar gänzlich verschwinden. Zudem sollten Sie den Kontakt mit dem Allergen vermeiden, in dem Sie Hausstaubmilben in Ihrer Wohnung bekämpfen.
Hausstauballergie-Symptome erkennen und effektiv behandeln
Wenn die Symptome einer Hausstauballergie Ihren Alltag bestimmen, müssen Sie das nicht akzeptieren. Wir verraten Ihnen in unserem Ratgeber, wie Sie die Symptome in den Griff bekommen.
- Was ist eine Hausstauballergie?
- Welche Symptome entstehen bei einer Hausstauballergie?
- Was Sie gegen eine Hausstauballergie und die Symptome tun können
- Wann Sie mit Allergiesymptomen ärztlichen Rat einholen sollten
Erfahren Sie jetzt alles Wissenswerte rund um Hausstauballergie.